RAMBLERROSEN – Blütenfülle im verwunschenen Garten
Ein alter Schuppen, das Holz verwittert, Moos auf dem Dach und darüber ein Wasserfall aus zartrosa Blüten. Oder ein Apfelbaum, der auch im Sommer aussieht, als hätte jemand einen floralen Schleier darübergelegt. Wie bei Dornröschen.

Foto: Sabine Bungert
Wenn Du mich schon ein Weilchen im Cottage Garten begleitest, hast Du sicher mitbekommen: Es gibt keine Blume, die Deinen Garten einfacher, unkomplizierter und schöner in ein verwunschenes Sommermärchen verwandelt: die Ramblerrose.
Sie verzaubert mit Üppigkeit und Romantik.
Mit Ramblerrosen hast Du das, was sich viele wünschen: einen spektakulären Garten, ohne ständig schuften zu müssen. Pflanze sie einmal gut ein, gib ihnen Raum und ein bisschen Zuwendung beim Leiten – und dann? Lehne Dich zurück. Genieße das Summen der Bienen, den Duft der Blüten und die umwerfenden Farben.

Was sind Ramblerrosen?
Rambler sind besondere Kletterrosen, die lange, meist weiche Triebe bilden und mit beeindruckender Wuchskraft Schuppen und Zäune verschönern, über Mauern oder Pergolen klettern und alte Bäume mit einer zweiten Jugend beschenken. Ihre biegsamen Zweige hangeln sich elegant durchs Geäst und blühen so unglaublich üppig, dass man denkt, der ganze Garten wäre wie aus einem Sommermärchen.

Pflegeleicht wie kaum eine andere Rose
Falls Du im Sommer lieber im Liegestuhl entspannst, als eimerweise verblühte Rosenblüten abzuschneiden, hol Dir eine einmalblühende Ramblerrose. Sie blüht ein paar Wochen mit voller Wucht und zieht sich dann charmant zurück – und auch noch mit einem Extra: Hagebutten! Die kleinen, rot-orangen Früchtchen sind im Herbst ein wahrer Blickfang und sorgen auch im Winter für Struktur, Farbe und Futter für Vögel.
Ganz besonders sind hier zu empfehlen: Lykkefund, Rambling Rector, Christine Hélène, Guirlande d'Amour, Perennia Blue, Kiftsgate, Goldfinch und Bobbie James.

Die Pflege – wirklich einfach!
Aufbinden solltest Du sie, wenn Du sie leiten willst – z. B. an einen Baum, Bogen oder Zaun. An der Hausfassade befestige ich sie mit Haken in die ich die Triebe reinhänge. Normalerweise brauchst Du weder eine Kletterhilfe noch eine Befestigung
Zurückschneiden – Nur, wenn sie zu wild wird oder Du Totholz entfernen möchtest.
Kompost im Frühjahr? Immer gut, aber nicht zwingend notwendig. Erst nach zwei, drei Jahren überhaupt dran denken – vorher soll sie schön selbst wurzeln lernen.
- Gießen? Die ersten Wochen nach dem Einpflanzen, ja. Danach können Sie sich selber versorgen.
Pflanztipp für Ramblerrosen an Bäumen – mein Geheimtrick mit dem Eimer
Wenn Du eine Ramblerrose an einen Baum setzen willst, gibt es einen kleinen Trick, damit sie es leichter hat, dem Wurzeldruck des Baumes standzuhalten und in Ruhe einwurzeln kann: Setze sie in einen unten offenen, eingegrabenen Eimer oder großen Plastik-Blumentopf.
Entferne den Boden des Eimers, damit die Wurzeln tief in den Boden wachsen können.
Grabe den Eimer so ein, dass der obere Rand ein paar Zentimeter aus der Erde schaut, falls Du ihn später wieder rausnehmen möchtest (da braucht man allerdings richtig Kraft und muss ihn dann aufschneiden).
Ramblerrose hineinsetzen, mit Erde befüllen und gut angießen.
In der Regel benötigt sie keine Befestigung, wenn Du anfangs ihre Triebe in die Äste legst. Auch bei größeren Bäumen findet sie ihren Weg meist alleine.
Die Wurzeln des Baumes konkurrieren um Wasser und Nährstoffe. Durch den Eimer bekommt Deine Ramblerrose einen geschützten Startplatz, kann ihre Wurzeln in Ruhe entwickeln – und wird später umso kräftiger und widerstandsfähiger.

FAQ: Die häufigsten Fragen zu Ramblerrosen
Muss ich die verblühten Blüten abschneiden?
Wenn Du Mehrfachblühende hast und gut hinkommst, kannst Du das gerne tun. Ansonsten ist es bei einmalblühenden Ramblern nicht nötig – viele setzen Hagebutten an, und die willst Du ja!

Wie viel Platz braucht eine Ramblerrose?
Je nachdem. Es gibt welche, die riesig werden, und andere, die mit 2 – 3 m Höhe nicht so viel Platz brauchen. Paul’s Himalayan Musk, Bobbie James oder Kiftsgate können auch mal locker 10 – 12 m und mehr erklimmen. Achte auch auf die Breite, wenn Du eine Ramblerrose suchst.
Für kleine Gärten empfehle ich: Ghislaine de Féliconde (apricot), Perennial Blue (pink-violett), Perennial Blush (rosa-weiß), Guirlande d'Amour (weiß), Frau Eva Schubert (rosa), Lemon Rambler (zartgelb), Rambling Rosie (rot).
Sonne oder Schatten?
Volle Sonne = volle Blüte. Aber keine Sorge: Viele kommen auch im Halbschatten gut zurecht. Sie wachsen oft so hoch hinaus, dass sie sich ihre Sonne einfach selbst holen – oben im Geäst, wo es schön hell ist. Unten dürfen also ruhig mal ein paar Schattenplätze sein, sie klettern dem Licht einfach entgegen.

Muss ich schneiden?
Nur das Nötigste: Totholz raus, vielleicht mal einen zu kühnen Seitentrieb bändigen. Aber grundsätzlich: Lass sie machen. Sie wissen, was sie tun.

Foto: Sabine Bungert
Meine liebsten Ramblerrosen
Hier kommen meine Lieblings-Ramblerrosen – jede mit eigenem Charakter, aber alle mit einem Ziel: Deinen Garten in ein Blütenmeer zu verwandeln.
1. Paul's Himalayan Musk
Zart, duftig, überbordend – diese Rose ist wie ein romantisches Gedicht in Zartrosa. Sie wächst gerne hoch hinaus, blüht über und über und verströmt einen betörenden Duft. Perfekt für große Bäume oder hohe Mauern.
2. Rambling Rector
Wild, üppig, mit cremeweißen Blüten, die aussehen, als hätte jemand Sterne über den Garten gestreut. Und im Herbst? Traumhafte Hagebutten!
Foto: Sabine Bungert
3. Bobbie James
Ein Klassiker unter den Weißen. Kräftiger Wuchs, duftige Blüten, wunderbar für große Flächen. Wer eine Hauswand hat, die dringend ein Verschönerung braucht: Bobbie macht das.
Eine alte Sorte, nostalgisch und wunderschön. Die purpur-violetten Blüten sind ein echter Hingucker – sie wirken fast samtig und stehen wunderbar zu hellen Holzzäunen oder Mauern. Im Abblühen silbrig-rosa.
5. Lykkefund
Mein Geheimtipp für alle, die sich nicht gerne kratzen lassen: Sie ist stachellos. Ihre cremigen, duftenden Blüten sind ein Traum, und sie wächst mit Anmut und Energie. Ideal für Einsteiger und zarte Gärtnerhände.
Die macht ihrem Namen alle Ehre: tiefviolett, fast blauschimmernd, mit leichter Duftnote. Sie blüht länger als andere Rambler.
Kräftiges Pink, tolle Wirkung – bei mir wächst sie am Staketenzaun. Macht sich gut auf Bögen oder als Farbtupfer in schlichteren Gärten. Öfterblühend.
8. Bonny
Kompakt, romantisch, bezaubernd – Bonny ist eine wunderschöne Ramblerin mit zartrosa Blütenbüscheln, die bei mir als Letztes und sehr lange blüht. Sie wächst ordentlich, aber nicht wild, und wirkt wie ein Blumenmärchen im Cottage Garten. Ideal für Anfänger – unkompliziert und zum Verlieben.

9. Perennial Blush
Zartrosa, anmutig und blühfreudig – diese öfterblühende ist ideal für Bögen und Rankhilfen. Bildet wunderschöne Hagebutten.

Wenn Du magst, schreib mir doch, welche Sorte Dein Herz erobert hat – ich freue mich immer über Nachrichten aus anderen Gärten!


Fotos: Janina Laszlo, Sabine Bungert, My Cottage Garden, Syl Gervais
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