Und immer noch blühen vereinzelt die Rosen. 

Aber viel wichtiger und bezaubernder sind an meinen Strauchrosen und Ramblern gerade die tausenden kleinen Hagebutten, die nicht nur mich (🐦!) absolut verzücken. Denn nicht alle Rosen bilden nach der Blüte Hagebutten, die mit ihren kräftigen Rot- und Orangetönen in vielen Formen von klein und rund über birnenförmig, eiförmig, flaschenförmig, rund bis abgeflacht, den herbst- und winterlichen Garten schmücken. Ob im Morgennebel, überzogen mit Raureif, in Sträußen, Kränzen oder im Tee – sie sind vielseitig, hübsch und extrem dekorativ.

Deswegen geht es heute um Rosen, die diese farbenfrohen Früchtchen bilden.

Und das Beste – Du hast den Pflanzzeitpunkt noch nicht verpasst, denn solange der Boden nicht gefroren ist, kannst Du sie noch setzen. Der Herbst ist dafür die perfekte Jahreszeit, denn dann haben Rosen ideale Bedingungen, um starke Wurzeln auszubilden. So sind sie perfekt vorbereitet, um im nächsten Frühjahr kräftig auszutreiben un  Dich mit Blüten und Hagebutten zu erfreuen.

Sie sind wahre Superstars. Sie sehen nicht nur umwerfend aus, sondern vereinen Schönheit, Nutzen und Vielseitigkeit – da können andere Früchtchen einpacken!

Schon im Spätsommer beginnen die Hagebutten sich zu färben und bleiben bis tief in den Winter hinein eine auffällige Bereicherung im Garten. Sie bringen ein intensives Farbspiel in die kühleren Monate, wenn andere Pflanzen ihre Blätter und ihre Ansehnlichkeit verloren haben.

Hagebutten bieten vielen heimischen Vogelarten wie Amseln und Rotkehlchen eine wichtige Nahrungsquelle im Winter. Die energiereichen Früchte liefern wertvolle Vitamine und sind besonders in der kalten Jahreszeit beliebt, wenn andere Nahrungsquellen rar werden. Während der Blüte im Sommer sind die meisten Hagebutten-Rosen auch reich an Nektar für Biene, Hummel & Co. Sie sind ökologisch wertvoll und Du unterstützt mit ihnen aktiv die Artenvielfalt. 

In der Volksmedizin sind die Früchte seit Jahrhunderten bekannt. Sie sind reich an Vitamin C und enthalten wertvolle Antioxidantien, die das Immunsystem stärken. Besonders in der kalten Jahreszeit ist Hagebutten-Tee beliebt: Mit seinem fruchtigen Aroma und den wohltuenden Inhaltsstoffen wärmt er von innen und ist eine natürliche Vitaminquelle. Neben Tee lassen sich aus ihnen Marmeladen, Mus, Chutneys, Gelees und Saucen zubereiten.

Die leuchtenden Früchte bringen in Sträußen, Kränzen und Gestecken lebendige Farbakzente, die sofort für herbstliche Stimmung sorgen. Ob als Teil eines festlichen Adventskranzes, in einem rustikalen Tischgesteck oder in einer Schale aus Naturmaterialien – die roten und orangefarbenen Früchte machen immer Freude. Sie lassen sich auch gut trocknen und behalten ihre intensive Farbe über lange Zeit, was sie zu einer idealen Wahl für haltbare Dekorationen macht.

• Blüten nicht abschneiden: Wenn die Rosen verblüht sind, solltest du die Blüten nicht entfernen, da sich aus den Blütenständen die Hagebutten bilden. Bei öfterblühenden Rosen genügt es, die letzte Blüte stehenzulassen. Ich persönlich schneide selbst bei öfterblühenden Sorten die verblühten Rosen nach der ersten Blüte nicht ab, um so mehr Früchte zu fördern.
  
  

• Wässern im Herbst: Rosen, die im Herbst bereits Hagebutten tragen, benötigen bei langen, trockenen Phasen weiterhin etwas Wasser, um die Fruchtbildung zu unterstützen und die Pflanze zu stärken.
  
  

• Pflege im Frühjahr: Im Frühjahr ist keine aufwendige Pflege nötig – ein leichter Formschnitt reicht völlig aus. Ein radikaler Rückschnitt ist nicht erforderlich, sodass sie pflegeleicht bleiben und optimal auf die kommende Saison vorbereitet sind.

Hier findest Du eine Übersicht über Rosensorten, die für ihre besonders attraktiven und reichhaltigen Hagebutten bekannt sind. Neben Wildrosen gibt es auch spezielle Züchtungen, die zusätzlich mit Blütenpracht und Winterhärte punkten. Ich habe die Rosen direkt mit dem Rosenhof Schultheis verlinkt, sodass Du weißt, wo Du sie bekommen kannst (und wie gesagt, Du kannst sie bestens noch jetzt pflanzen).

Rosa corymbifera

Die Hagebuttenrose schlechthin. Ihre einfachen, zart rosa-weißen Blüten locken im Sommer Wildbienen und Hummeln an. Im Herbst produziert sie reichlich Früchte, verträgt Halbschatten und eignet sich hervorragend als Heckenrose.

Rosa rugosa

Bildet große, runde Hagebutten in leuchtenden Rot-und Orangetönen. Sie ist pflegeleicht, sehr winterhart und macht sich perfekt in naturnahen Gärten.

Rosa semiplena

Üppige, weiße Blüten im Sommer, große, rote Früchte im Herbst. Sie ist robust, frosthart und verträgt Halbschatten. Auch gut für Hecken geeignet.

Rosa villosa

Hat wunderschöne rote, apfelförmige Hagebutten mit kleinen Borsten – eine fast mystische Erscheinung, wenn sich der erste Frost auf die Früchte legt und sie im Licht glitzern. Diese Rose ist besonders winterhart.

Mozart

Bezaubert mit tiefrosa-weißen, einfachen Blüten bis in den Herbst hinein. Eine dankbare Rose für Einsteiger, auch für Töpfe auf der Terrasse geeignet. Sie gedeiht zudem gut im Halbschatten und ist pflegeleicht.

Ballerina

Eine meiner Lieblingsrosen. Ihre zartrosa Blütenbüschel erfreuen bis in den Herbst, nach der Blüte bildet sie auffallende rote, erbsengroße Früchte. Auch bei Ballerina kann man praktisch nichts falsch machen, sie kommt im Halbschatten und im Topf zurecht.

Complicata

Complicata blüht einmal sehr üppig im Juni. Auch im Halbschatten. Wenn ihre einfachen rosa Blüten verblüht sind, erfreut sie mit vielen, runden Früchte. Sie übersteht selbst härteste Winter problemlos – und kompliziert ist sie dabei ganz bestimmt nicht!

Rosa multiflora

Eine Ramblerrose, die im Herbst eine Fülle kleiner, glänzender Hagebutten produziert. Ein wunderschöner Anblick an Pergolas, Mauern oder Rankgerüsten, wo sie besonders gut zur Geltung kommt.

Rosa villosa „Mandarinenrose“

Einfache, rosa Blüten im Sommer, tiefrote, apfelförmige Hagebutten im Herbst. Obwohl sie Mandarinenrose heißt, duftet ihr Laub zart nach reifen Äpfeln. Sie verträgt Halbschatten und ist als Heckenrose geeignet.

Goldfinch

Eine überreich blühende, robuste Rose mit locker gefüllten Blüten. Erst zartgelb, dann hellt sie auf, bis die Blüten fast weiß werden. Ihre leuchtend orangefarbenen Früchte bringen Farbe in trübe Herbsttage.

Lykkefund

Auch sie gehört zu meinen absoluten Lieblingsrosen. Ihre rahmweißen Blüten duften herrlich und ziehen im Sommer Hunderte Bienen an. Sie blüht einmal sehr üppig und bildet anschließend zahlreiche kleine, runde Hagebutten. Das Beste: Sie ist stachellos und wird beeindruckend groß.

Weil sie stachellos ist, ist Lykkefund ideal für Sitzplätze.

Rambling Rector

Leuchtendes Weiß, robust und starkwüchsig. Ihre locker gefüllten Blüten erscheinen in dichten Büscheln und sind ein Insektenmagnet. Rambling Rector klettert hervorragend in Bäume und bildet mittelgroße, orange Hagebutten, die in dekorativen Rispen stehen.

Christine Hélène

Eher klein und mit wenig Stacheln, daher ist sie ideal für kleine Pergolas. Die leicht gefüllten Blüten beginnen in zartem Gelb und verblassen zu Crèmeweiß. Im Herbst bekommt sie kleine, runde, orange Hagebutten. Christine Hélène ist sehr winterhart.

Und noch mehr tolle Rosensorten, die mit ihrer Blütenpracht und Hagebuttenvielfalt begeistern:

• Schneekoppe
  Eine robuste, winterharte Rose mit schneeweißen Blüten, die auch im Herbst wunderschöne Hagebutten bildet.

• Rotes Meer
  Beeindruckt mit tiefroten Blüten und attraktiven roten Hagebutten – ein Highlight in jedem Garten.

• Dagmar Hastrup
  Eine kompakte Rugosa-Rose mit zartrosa Blüten und großen Hagebutten, ideal für kleine Gärten und Kübel.

• Robin Hood
  Reich blühend mit tiefrosa Blüten, bildet zahlreiche kleine Hagebutten, die auch für Vögel interessant sind.

• Rosa glauca
  Bekannt für ihre purpurfarbenen Blätter und kleinen, leuchtend roten Hagebutten, die besonders im Herbstgarten auffallen.

• Rosa adenochaeta
  Eine seltene Wildrosenart mit einfachen Blüten und einzigartigen Hagebutten, perfekt für naturnahe Gärten.

• Scharlachglut
  Leuchtend rote Blüten und eine Fülle großer, roter Hagebutten, die auch im Winter schön anzusehen sind.

• Guirlande d’amour
  Weiße, duftende Blüten und kleine, glänzende Hagebutten; hervorragend als Kletterrose geeignet.

• Rosa canina
  Die klassische Hundsrose mit rosa Blüten und länglichen, leuchtend roten Hagebutten, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere.

• Fenja
  Cremefarbene Blüten und runde Hagebutten, ideal für Heckenpflanzungen.

• Great Western
  Eine alte, reich blühende Rose mit purpurroten Blüten und attraktiven Hagebutten, die bis in den Winter leuchten.

• Geschwinds Nordlandrose
  Robust, mit kräftigen rosa Blüten und einer Vielzahl an Hagebutten.

• Splendens
  Ein echter Hingucker mit leuchtend roten Hagebutten und Blüten, die bis zum Herbst strahlen.

• Nuits de Young
  Dunkelrote, fast schwarze Blüten und kleine, dunkle Hagebutten – eine ganz besondere Rose.

• Portland
  Eine historische Rosensorte mit pinkfarbenen Blüten und zahlreichen Hagebutten.

• Henri Martin
  Samtroter Klassiker mit duftenden Blüten und schönen Hagebutten im Herbst.

• Blanche de Belgique
  Weiße Blütenpracht und attraktive rote Hagebutten, die in jedem Garten gut zur Geltung kommen.

• Single Red und Double Yellow
  Beide Sorten sind besonders bemerkenswert, da sie seltene schwarze Hagebutten bilden und somit ein echter Hingucker im Wintergarten sind.

Ganz besonders freue ich mich, dass "meine" Rose "Sarah's Cottage Garden" auch wunderbare kleine Hagebutten bildet.

Durch ihre offenen Blüten ist sie sehr insektenfreundlich. Sie ist robust, öfterblühend, wird bis zu 1,50 m groß und passt perfekt in jeden Cottage Garten.

Fotos: Janina Laszlo, Syl Gervais, My Cottage Garden, Rosenhof Schultheis

*Offene Karten:

Solltet Ihr über die Verlinkung eine Rose beim Rosenhof Schultheis beziehen, bekomme ich eine kleine Provision.